Irgendwann erfüllt man sich einen kleinen Traum. Und dann war er auch schon da, mein erster Kimono. Seitdem sind ca 2 Jahre vergangen und aus einem Kimono ist eine kleine Sammlung mit allen Drum und Dran entstanden. Die auch stetig weiterwächst:). Wenn man dann noch Freunde zu einem Kimono-Abend einlädt, ist das Chaos perfekt. Daher schreibe auf Wunsch mein Wissen so gut wie möglich auf.
Samstag, 9. Oktober 2010
Weiter gehts im Text
Nach langer Pause und vor meinem Urlaub gibt es wieder einen Eintrag:
Diesmal geht es um die Größenermittlung. Oft wird gesagt, alle Kimonos sind gleich groß. Vergesst es, denn sie variieren in Länge, Spannweite und Schulterbreite oft ganz gewaltig. Je zierlicher und kleiner ihr seid, desto weniger Probleme habt ihr einen Kimono zu finden der passt. In diesem Fall gibt es kein zu groß.
Fangen wir mit der Spannweite an(grüne Linie im Bild). Das ist das Maß von einem Handgelenk zum anderen. Hierbei ist jedoch oft das persönlich Maß maßgebend. D.h. wollt ihr die Ärmel bis zum Handgelenk hängen haben oder reicht es, wenn sie ein paar Zentimeter drüber hängen. Je nach Armlänge kann das sonst eine ziemliche Sucherei werden. Z.B. in meinen Fall: ich habe eine Spannweite von 140cm, mein persönliches Maß liegt bei mindestens 130cm. Dementsprechend hängen die Ärmel höher. Aber keine Sorge, es gibts durchaus auch Spannweiten von 140 oder auch 145cm oder mehr (besonders bei Mönnerkimonos), nur das kann bei einer Auktion schnell teuer werden.
Dieses Maß ist für Frauen und Männer gleichbedeutend, genauso wie das nächste Maß, die Hüfte (blaue Linie).
Leicht gesagt, aber einfach dann zu sagen, der Kimono hat eine Schulterbreite von 65cm, ergo passt er, geht leider nicht ganz.
Ich habe Kimonos mit Schulterbreite von 60cm, die passen, aber bei anderen mit 65cm passt es nicht.
Warum nun aber die Schulterbreite? Weil Kimonos keine Taille haben. Ihr braucht nur die Bildersuche von Google zu benutzen, dann werdet ihr sehen, das Kimonos gerade geschnitten sind. Daher haben viele Europäer das Gefühl, wie eine Tonne auszusehen, weil ihnen das gewohnte Bild der Taille fehlt.
Kimonoshops und Verkäufer geben meißt die Schulterbreite mit an, die man dann als ungefähre Maßangabe nehmen kann. Ihr könnt natürlich den Verkäufer fragen, ob er euch die gesamte Breite ausmißt und dann ein Maßband nehmen, es um eure Hüften legen und dann seht ihr wo der Kimono enden würde. Shops wie Ichiroya sind dann natürlich toll, weil sie die Hüfte mit angeben.
Nun zur letzten wichtigsten Größe, bei der Freunde von mir schon die Krise bekommen haben.
Die Länge oder auch Mitake genannt (rote Linie).
Hierbei muß man zwischen Frauen und Männern trennen.
Bei Frauen geht es hierbei um die Falte, die auf der Hüfte liegt, Ohashori genannt. Bei Gelegenheit fotografiere ich es euch.
Daher kann man als Maß die eigene Größe nehmen und bei ungefähr 10cm kleiner sollte die Falte auch noch möglich sein. Wenn der Kimono länger als ihr groß seid, ist das natürlich super. Aber halt nicht immer gegeben.
Oder ihr tragt den Kimono ohne Falte, dann kann er auch kleiner sein. Euer Mindestmaß sollte dann jedoch von der Nacken-Schulter-Linie bis zu den Knöcheln sein (unterer roter Querstrich). Dieses Maß ist besonders für die Männer wichtig. Sie binden ihren Kimono ohne diese Falte und sind in der Gesamterscheinung auch oft viel schlichter.
Warum solls schließlich nur bei uns so sein;)?
Das nächste mal werde ich den Unterschied zweischen Frauenkimonos und Männerkimonos erklären, da das bei Freunden besonders zu Verwirrung führte.
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